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Letzte Änderung 18.08.2022

                                                                      

Storchensaison 2022

16.8.2022: Auch der 2. Altstorch hat sich heute auf die Reise gemacht. In der Nacht habe ich ihn mehrmals klappern gehört, am Abend des 16. kehrte er nicht mehr zurück. Er hat nach einem halben Jahr in Gaarz noch einmal 'Tschüß' gesagt!  

Wir sind mit der Storchensaison in Gaarz zufrieden. Bei einem Besuch in Rühstädt erfuhren wir, dass dort in diesem Jahr nur 18 Brutpaare erfolgreich ihren Nachwuchs aufzogen.

30.7.2022: Heute ist der erste Altstorch gen Süden abgeflogen.

16.7.2022: Nachdem auch die zwei Geschwister abhoben und in den letzten Wochen ihre Flugkünste vollendeten, ist das Trio heute auf die Reise ins Winterquartier aufgebrochen.

29.6.2022: Der erste Jungstorch hat seinen ersten Flug erfolgreich absolviert.

26.5.2022: Die 3 verbliebenen Jungstörche entwickeln sich prächtig. Die Eltern lassen sie schon allein im Horst, nehmen sich eine kleine Auszeit, und erfrischen sich zwischendurch schon mal im Wasser der Kuhle im Elbvorland. Von diesen Ausflügen bringen sie auch den einen und anderen zusätzlichen Snack für den Nachwuchs mit. Ansonsten versorgt der Altstorch, der gerade seine reguläre Flug-Frei-Zeit hat, die Versorgung. Wir beobachten sogar schon die ersten Trainingseinheiten: Flügelschlagen, um die Flügelmuskulatur zu stärken.

04.05.2022:  Leider lag heute Morgen unter dem Horst ein totes Storchenküken.

Heute in unserer Tageszeitung 'Der Prignitzer' ein informativer Artikel über die Storchenpopulation in der Prignitz

West- und Ostzieher            

von Ronald Ufer erstellt am 3. Mai 2022

Aus Südspanien zurückgekehrte Störche ziehen schon Junge auf, die Afrika-Rückkehrer bauen erst Nester  


Die einen kommen gerade an, die anderen ziehen schon die Jungen groß. Selten waren in den vergangenen Jahren in der Prignitz die Unterschiede im Brutverhalten der Störche so groß. Dabei können die Westzieher, die ihr Winterquartier meist in Südspanien aufschlagen und damit einen kürzeren Weg zurück in die Prignitz haben, diesen Zeitvorteil besonders ausspielen.
In Gaarz tauchte der erste Storch bereits am 15. Februar auf, der zweite dann am 22. Februar. Inzwischen haben die Altvögel bereits die Brut abgeschlossen, drei flauschige Jungvögel bevölkern das Nest, recken die kleinen Schnäbel in die Höhe, wie Bilder einer Drohne zeigen. Die Altvögel schaffen fleißig Futter heran.
Einige Adebare werden noch in Rühstädt erwartet. „Der Storchenhorst in Gaarz, einer in Lenzen und einer in Abbendorf gehören seit Jahren zu denen, die besonders früh von Westziehern bezogen werden“, bestätigt Falk Schulz, Weißstorchbetreuer und Vorsitzender des Kreisverbandes des Naturschutzbundes. Das zeige sich bereits seit einigen Jahren. Diese Adebare brüteten auch besonders früh, was ein Vorteil für die Jungvögel sei.
Anders sehe es beispielsweise in Rühstädt aus, wo es viele Ostzieher gibt. Dort träfen viele Vögel erst seit der zweiten Aprilhälfte ein, einige würden erst jetzt noch im Mai erwartet. Gerade für diese späten Brutpaare wird es schwierig, dass der Nachwuchs rechtzeitig flügge wird, um im Frühherbst in die Winterquartiere zu fliegen. Für eine Aussage, wie viele Paare es in diesem Jahr im Storchendorf Rühstädt gebe, sei es noch zu früh, konstatiert Falk Schulz. Für eine Einschätzung des Bruterfolges ohnehin. Die Störche finden in Rühstädt wieder gute Brutbedingungen vor, in diesem Jahr erfolgte erneut eine große Aktion zur Säuberung und Instandsetzung von Horsten.
Als Ursache für die späte Ankunft vieler Ostzieher nennt der Weißstorchbetreuer einen Kälteeinbruch im Bereich des Bosporus. Viele Vögel hätten deshalb auf der Bremse gestanden und mit dem Weiterflug relativ lange gezögert. Die späte Ankunft und der damit verbundene späte Brutbeginn müssen aber nicht bedeuten, dass diese Paare keinen Nachwuchs großziehen. Nach einem sehr späten Brutbeginn im Juni sei einmal in Rühstädt noch ein Jungvogel flügge geworden und mit einem Altvogel zwei Wochen nach den anderen Störchen in Richtung Winterquartier aufgebrochen. Insgesamt ist die Population der Ostzieher, die den Winter in Afrika verbringen und dann wieder zurückkommen, nach Angaben des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Brandenburg seit Jahren rückläufig.
Mehr Sorgen als die späte Ankunft machen Falk Schulz die Lebensbedingungen. „Wir hatten in den Wintermonaten nur Mittelwasser, kein richtiges Hochwasser. Zwar stand in einigen Feuchtbereichen an der Elbe Wasser, doch viele liegen bereits wieder trocken. So sieht es auch auf vielen Feldern und Weiden aus, die Oberfläche ist trocken.“ Damit finden die Altstörche derzeit kaum Regenwürmer, eine Leibspeise des Nachwuchses. Wie es mit Fröschen und anderen Amphibien aussehen wird, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Falk Schulz hofft aber auf baldige Niederschläge, damit sich die Nahrungsgrundlage der Adebare rasch verbessert, die Altvögel genügend Futter für die Jungen finden. Einen Überblick über den Bruterfolg werden sich die Storchenbetreuer erst Mitte Juni bei der Beringung der Jungvögel verschaffen.
Ein Jahr mit einer großen Zahl flügge werdender Jungstörche wäre für den Bestand in Rühstädt und der Prignitz sehr wichtig. 2021 waren im Storchendorf Rühstädt 26 Horste besetzt, in den 1990er-Jahren waren es noch 44. 2020 gab es in der Prignitz nach Angaben des Landkreises 183 Horstpaare, von denen 138 bei der Brut erfolgreich waren. 305 Jungstörche wurden gezählt. Ein Jahr später registrierten Experten zwar 189 Horstpaare, von denen aber nur 135 erfolgreich Nachwuchs hervorbrachten, und zwar nur 290 Jungstörche. Im Vergleich von 2014 zu 2021 sind 33 Prozent weniger Jungtiere flügge geworden, die Horstpaare gingen um 14 Prozent zurück.

Obige Zahlen kurzgefasst:

Ort                      Jahre           Horstpaare          Horstpaare erfolgreich          Jungstörche

Rühstädt              1990er            44                       

Rühstädt              2021               26

Rühstädt              2022               18

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Prignitz                2020              183                       138                                         305

Prignitz                2021              189                       135                                         290

Prignitz        2014 zu 2021          ./. 14 %                                                              ./. 33 %


03.05.2022:  

Auf dieser Aufnahme vom 3.5. sind ganz deutlich 3 Köpfe zu erkennen.

24.4.2022: Heute waren die Bedingungen günstig zum Aufsteigen der Drohne und es sind 4 Storchenküken zu sehen! Sie haben alle vier den Kopf sicher oben, sind wohl alle fit. Nun sind wir natürlich gespannt, ob dieses Quartett flügge wird.

       

20.4.2022: Seit heute wird gefüttert!

1.4.2022: Seit einer guten Woche wird gebrütet. Alfred hat mehrmals versucht, das Gelege zu fotografieren, aber bis die Drohne startbereit ist und abgehoben hat, haben die Störche das Sortieren und Wenden der Eier beendet und sitzen wieder darauf. Wir hoffen weiter auf einen günstigen Moment, wir sind doch schließlich auch neugierig, wie viele Eier im Nest liegen!
                                               

16.3.2022: Stolz wird das erste Ei präsentiert!


                       

                    


                       

So lässt sich das Storchenleben aushalten!

         

21.2.2022: Heute ist um 14.30 Uhr bei Sturm, Hagel und Regen der 2. Storch eingeflogen. In den Vorjahren wurde immer sofort getestet, ob es auch der/die Richtige ist. Heute war der Neuankömmling vom stürmischen Wetter unterwegs so erschöpft, dass er nur ein paar Zweiglein rückte und sich dann im Horst hinsetzte. Dort blieb er aber nicht lange sitzen, dann machten sich beide auf zur Futtersuche im Deichvorland. Dort steht viel Wasser, es ist aber nicht mehr alles unter Wasser, nur die Kuhlen sind alle bis oben hin voll.

13. Februar 2022: Er ist wieder da! In diesem Jahr hatte Frau/Herr Adebar es sehr eilig, so früh wie noch nicht zuvor reiste er an. Dieser Storch ist wieder unberingt, daher können wir nicht sagen, ob er weiblich oder männlich ist und ob er schon einmal hier brütete, aber wir nehmen es an. Er machte bei seiner Ankunft den Eindruck, als würde er schon alles kennen, auch die Spatzen, die zur Untermiete im Horst wohnen und nun, im Frühjahr, schon wieder reichlich Lärm machen. Zur Zeit ist das Futterangebot für Adebar auch reichlich, im Deichvorland sind die Kuhlen gut mit Wasser gefüllt. Wir hatten sogar schon so viel Wasser im Vorland, dass eine Verbindung zur Elbe bestand und damit auch wieder Fische in die Kuhlen gekommen sind.


So wurde Gaarz wieder Storchendorf:        2 0 1 0


Meister Adebar bezieht in Gaarz gefährliches Quartier 


                                                     

von Torsten Gottschalk  erstellt am 03.Mai.2010 | 08:31 Uhr

Die Gaarzer Störche fühlen sich pudelwohl auf dem für sie gefährlichen Strommast mit den unisolierten Leitungen. 

Gaarz | Aufregung in Gaarz (Amt Lenzen-Elbtalaue): Mit schwerer Technik rücken Monteure eines Perleberger Elektrobauunternehmens an und errichten einen Mast mit Nisthilfe für den Weißstorch. Eigentlich nichts Ungewöhnliches möchte man meinen. Für die Gaarzer schon, denn seit einigen Tagen hat man ein Storchpärchen im Ort zu Gast. "1982 hat hier das letzte Mal ein Storch gebrütet. Seitdem blieben hier die Vögel weg", erzählt Naturwächterin Marion Schlede.

Einen stürmischen Tag im April nutzten die beiden Vögel, um sich in dem kleinen Elbdörfchen unweit der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern niederzulassen. Allerdings suchten sich die Adebare ausgerechnet einen Elektromast mit unisolierten, stromführenden Leitungen auf einer Wiese in der Dorfmitte als künftiges Domizil aus. Dass dies nicht ungefährlich für Meister Langbein und die elektrische Anlage ist, erkannte auch Anwohnerin Annelene Pieschel, die sofort die Wemag informierte. Umgehend rückten Monteure im Auftrag des Energieversorgers an, beseitigten den Nestbauversuch und brachten stabförmige Abweiser, der die Störche an der Landung und damit Fortsetzung der Bauversuche hindern sollte, auf dem E-Mast an. "Eigentlich gehen sie dann auch nicht mehr darauf", weiß Marion Schlede zu berichten. Doch das Storchenpaar ließ sich nicht beeindrucken. Kaum waren die Monteure wieder abgerückt, begann es erneut, nun noch intensiver, mit dem Nestbau. Während das Weibchen mittlerweile mit dem Brüten anfing, holte Vater Storch weiter emsig Material heran. "Nach dem Naturschutzgesetz darf der Horst nun nicht mehr heruntergenommen werden. Das wird erst im Herbst passieren", so Marion Schlede. Was also tun?

"Die Telefone standen nicht still", erinnert sich Marcus Pankow von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Zusammen mit dem sich sehr kooperativ zeigenden Energieversorger, wie Pankow klarstellte, wurde schließlich eine Lösung gefunden. Ein Ersatznest in ungefährlicherer Lage sollte errichtet werden. "Die Eigentümerin des Grundstückes hat ihre Einwilligung aber noch vor der Unterschrift zurückgezogen", erklärt Marcus Pankow ein weiteres Hindernis. Unkompliziert bot Familie Pieschel, die ihr Grundstück wenige Meter neben dem betroffenen Mast hat, ihre Hilfe an und stellte ihr Grundstück für den neuen Mast zur Verfügung. "Wir haben uns gefreut, dass schließlich alles so unkompliziert abgelaufen ist", meint Alfred Pieschel, der nun hofft, dass der Ersatzmast mit Horstunterlage und ersten eingeflochtenen Knüppeln und Stöcken als Grundgerüst im kommenden Jahr von den Gaarzer Störchen angenommen wird. Hoffnung besteht aber schon jetzt: Im Umland wurde ein weiteres Weißstorchpärchen gesichtet.


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