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S t ö r c h e   2 0 1 4

 

 

22. August 2014: Adele und Jakob haben sich heute auf den Weg in den Süden gemacht.

Nun hoffen wir, dass sie einen schönen Winter verleben und gesund sowie rechtzeitig im nächsten Jahr hier einfliegen, damit es nicht wieder so ein Hin und Her wie in diesem Jahr gibt!

Auch der Storch vom Strommast ist schon auf und davon.

 

Adele im Vordergrund, der beringte Jakob steht dahinter

9. August 2014: Adele und Jakob sind noch im Lande. Sie genießen die angenehmen Temperaturen des deutschen Sommers. Auf dem Strommast hält sich nur noch ein Storch auf.

8. Juni 2014, Pfingstsonntag: Ein traumhafter Sonnentag! Adele und Jakob genießen die freien Tage. Sie sind stundenlang zusammen im Deichvorland und auf den umliegenden Wiesen und Weiden unterwegs. Ebenso das Storchenpaar, welches auf einem Strommast im Dorf nistet. Die beiden haben zwar lange gebrütet, aber nun sind sie auch oft beide ausgeflogen, was nicht wäre, hätten sie zu bebrütende Eier oder gar schon Junge im Nest. Am heutigen Abend ist ein Ei aus unserem Nest geworfen worden.

15. Mai 2014: Es ist ziemlich windig, und Jakob sieht recht mitgenommen aus: Überall am Gefieder ist Blut, ein Flügel ist arg blutig, was zu sehen ist, wenn er sich putzt, und ein blaues Auge hat er auch! D. h. ober- und unterhalb des Auges ist das Gefieder blutig und am 14. war es auch etwas zugeschwollen. Am 14. sitzt er oft und hat den Horst nicht verlassen, erst am 15. ist er morgens kurz weggeflogen. Adele ist dagegen häufig unterwegs und jedesmal wenn sie wieder landet gibt es beiderseits lautes Geklapper.

14. Mai 2014: Nun ist es entschieden: Gestern Abend  beobachtete ich einen heftigen Storchenkampf im Horst. Gegen 22 Uhr hörte ich es draußen klappern und knistern (wenn die Flügel aneinanderreiben). Ich stand eine ganze Weile mit dem Fernglas im Wintergarten und konnte den Kampf im Licht des Vollmondes, der noch ein Fingerbreit neben dem Horst stand, beobachten. Dann stand der Mond direkt hinter den beiden Kämpfern, es war eine gespenstische Szene! Leider konnte ich so aber nichts mehr beobachten, weil das Mondlicht blendete. Heute Morgen nun sah ich, dass im Horst ein Storch mit Ring steht und einer ohne Ring. Mit dem Spektiv stellte ich dann fest, dass es sich um unseren alten Jakob aus  den Vorjahren mit der Nr. DEW 4X426 handelt. Er sieht etwas mitgenommen aus, ziemlich blutig. Aber er hat ja auch eine harte Zeit hinter sich. Seit dem 1. April kämpft er um sein Zuhause. Immer wieder hat er die neuen Bewohner attackiert, nicht locker gelassen, und nun hat er es endlich geschafft! Für eine Brut ist es jetzt zu spät, aber er hat seinen Horst wieder und das ist für einen Storch wichtig!

Im Horst auf dem Strommast brütet also ein anderes Paar, welches mit unserem Horst nichts zu tun hat und mit den Kämpfen der letzten Wochen auch nicht. Wenn bei uns Angriffe geflogen wurden, saß  der Storch dort brav auf dem Nest. Wenn unser Storch zur Warnung geklappert hat, hat er mitgeklappert.

Somit avanciert unser Dorf mit 8 ständig bewohnten Häusern und 14 Einwohnern zum Storchendorf mit mehr Störchen als Einwohnern. Ich rechne so: Pro Nest 2 erwachsene Störche und 3 Jungstörche macht bei 3 Nestern 15 Störche. Somit hoffe ich, dass Bonnie und Clyde, die den Horst bei uns gekapert hatten, und das Paar, welches in diesem Jahr auf dem Strommast brütet, im nächsten Jahr wieder in unser Dorf kommen. Naja, und Adele und Jakob DEW 4X426 ja sowieso! 

4. Mai 2014: Bonnie und Clyde machen es in diesem Jahr wirklich spannend. Gleich nach dem heftigen Horstkampf am 1.4. lag schon ein zerbrochenes Ei unten. Nach einigen Tagen lag ein weiteres am Nestrand, welches dann auch irgendwann runterfiel. Alfred hat sich in diesem Jahr extra einen sog. Quadkopter gekauft. Besser bekannt unter dem Namen Drohne. An der Unterseite befindet sich eine Kamera. Diese fliegende Kamera hat er sich extra zugelegt, damit er ins Storchennest schauen kann. Nach einiger Übung ist ihm dieses nun auch gelungen. Und nun wissen wir, dass nur noch ein Ei vorhanden ist. Vielleicht ist das Pärchen aus dem Grund nicht mehr so eifrig beim Brüten. Zeitweise sind beide ausgeflogen, was eigentlich nicht passiert, wenn ernsthaft gebrütet wird. 

Das zweite Gaarzer Storchennest auf dem Strommast nimmt mittlerweile Form an. Die Naturwacht und der Storchenvater haben sich nicht wieder hören lassen. Hoffentlich gibt es in diesem Jahr keinen gebratenen Storch! Die Leitungen, die unter dem Nest verlaufen sind nicht isoliert!

In diesem Jahr sind in der Lenzer Wische viele Storchenhorste verwaist.


26. April 2014: Ein beringter Storch hat auf einem Strommast ein Nest gebaut, es ist schon einen halben Meter hoch. Das Nest baute er nicht auf dem Strommast, auf dem die Störche erstmals 2010 brüteten und 3 Jungstörche aufzogen, nachdem die Stromgesellschaft die Vogelabweiser installierte und die Kabel in Mast-/Nestnähe isolierte. Dieser steht daneben und das neue Nest ist ziemlich klein im Durchmesser. Am Karfreitag rief ich bei der Naturwacht und unserem Storchenvater an und berichtete von dem neuen Nest im Dorf. Die Auskunft unseres Storchenvaters hörte sich gut an, in einem Nachbardorf soll auf einem Haus ein neuer Horst aufgebaut werden. Wenn dann die entsprechenden Fahrzeuge und Gerätschaften schon mal in der Nähe sind, dann kämen sie auch zu uns, um hier einen weiteren Horst aufzustellen.

Gestern hatten wir Besuch von einem Kollegen unseres Storchenvaters, der berichtete jedoch, dass der Horst im Nachbardorf nicht mehr aufgebaut wird, da in dem alten Horst schon gebrütet wird. Somit wird in diesem Jahr auch bei uns wohl kein Mast mit Horst mehr aufgestellt werden, da sich der Aufwand für einen Mast nicht lohnt. Wir werden abwarten und hoffen, dass alles doch noch gut für das Storchenpaar ausgeht.

6. April 2014: Es wird gebrütet! Das heißt aber noch nicht, dass nun Ruhe eingekehrt ist. Der beringte dritte Storch kreist weiterhin mehrmals täglich über dem Horst, greift auch ab und zu an, d. h. er versucht zu landen und wird abgewehrt. Seine Braut kreist währenddessen in angemessener Entfernung.

2. April 2014, 8 Uhr: Spannender Moment: Wer steht heute Morgen im Horst? 

Adele und Jakob oder noch immer Bonnie und Clyde, die in diesem Jahr den Horst für sich besetzt haben?

Es ist Clyde! Zwar etwas mitgenommen, am Federkleid haftet Blut. Ich gebe zu, auf dem Weg zum Hühnerstall habe ich nachgeschaut, ob unter dem Horst ein verletzter Storch liegt. Was hätte ich mit ihm getan? Unseren Storchenvater angerufen. 

Ich hoffe, dass damit die Besitzverhältnisse geklärt sind und es nicht noch zu weiteren, ernsthafteren und damit folgenschwereren Auseinandersetzungen kommt. Es gibt in unserer Gemeinde, die sich von uns noch auf 17 km bis Lenzen erstreckt, einige leere Horste, auf denen der Rivale sich niederlassen kann mit seiner Braut. Er hat noch genügend Zeit, diese Horste mit Reisig zu füllen, um seine Brut großzuziehen. 

Ist Nr. 3, der Rivale, Jakob aus den Vorjahren, der gestern wieder auf "seinen" Horst wollte?

1. April 2014, 11 Uhr: Alarm bei Bonnie und Clyde. Heftig klappernd und die Flügel weit spreizend stehen Nr. 1 und Nr. 2 im Horst. Über ihnen kreist ein weiterer Storch. Nach wenigen Runden setzt Nr. 3 zur Landung an und wird von Nr. 2 in die Flucht geschlagen. Gut zehn Minuten dauern die Angriffe von Nr. 3. Kurze Zeit steht er sogar allein im Nest und ich kann erkennen, dass er beringt ist. Ist es Jakob aus den Vorjahren??? Die Ringnummer kann ich nicht erkennen, dafür ist der Moment zu kurz, denn schon kommt Nr. 2 und vertreibt ihn. Den Nachmittag über ist Ruhe. Um 18 Uhr ist Nr. 3 wieder da und fliegt heftige Angriffe auf Nr. 2. Mit umeinander verdrehten Hälsen und verhakten Flügeln stehen sie dort oben und kämpfen. Nr. 1, die Störchin, sucht meistens das Weite und bringt sich mit Rundflügen in Sicherheit. Daher kann ich sagen, dass der beringte Storch ein männl. Storch ist, es kämpfen nämlich immer nur Storch gegen Storch und Störchin gegen Störchin. Dieses Mal dauert die Attacke, bei der die beiden Störche sich immer wieder über den Nestrand abdrängen, fast eine halbe Stunde. Sie picken richtig heftig aufeinander ein. Danach ist wieder für eine Stunde Ruhe und um 19.30 erscheinen sogar 2 fremde Störche. Nr. 3 hat schon seine Braut mitgebracht, die sich aber in angemessener Entfernung hinter dem Deich niederlässt. Er setzt dagegen wieder zur Landung im Horst an, wird aber noch im Flug abgewehrt. Nach einigen Fehlversuchen gelingt es ihm endlich wieder die Füße ins Nest zu bekommen und versucht mit weit gespreizten Flügeln und heftig mit dem Schnabel auf Nr. 2 einpickend, den Horst zu übernehmen. Jedoch ist Nr. 2 ihm ebenbürtig und wehrt sich ebenso heftig. Diesen Kampf kann ich bis zum Einbruch der Dunkelheit um 20.30 Uhr beobachten. Ich hörte aber noch länger das Klappern mit den Schnäbeln vor der Landung und das Rascheln der Federn, wenn die Gegner aufeinander einpickten.

24. März 2014, 14 Uhr: Nachdem unser Besuch Nr. 1 vom 15.3. in den vergangenen Tagen schon andere Anwärter auf den Horst in die Flucht geschlagen hat, ist 

heute Storch Nr. 2 (links) gelandet! Da er aber auch nicht beringt ist, kann es auch nicht der Jakob aus den letzten Jahren sein. Dass es sich um ein Männchen handelt, hat er aber schon in der ersten halben Stunde gezeigt, da er umgehend die Familienplanung begonnen hat! Unser Storch vom 15. März ist also eine Störchin. Wir nennen die beiden Bonnie und Clyde, weil sie sich ein fremdes Nest gekapert haben.

Bei der Paarung ist erkennbar welcher Storch Männchen/Weibchen ist.

Bei allen Großstörchen lassen sich die Geschlechter voneinander unterscheiden:

Der männliche Storch hat eine braune Iris und die Weibchen haben eine auffallend gelbe Iris.

Quelle: Storchenelke.de

Da wir unseren Störchen aber meist nicht so tief ins Auge schauen können halten wir uns an die erste Unterscheidungsmöglichkeit.

15. März 2014, 10.50 Uhr: Der erste Storch des Jahres 2014 landet im Horst in unserem Garten.

Die Bedingungen hätten angenehmer sein können. Es ist heute sehr stürmisch und unser Gast hat Mühe, sich auf den Beinen und im Nest zu halten. Aber er hat die Sonne und einen strahlend blauen Himmel mitgebracht.

   Der erste Storch 2014 ist gelandet

 

Am 20. Februar wurde der Horst schon einmal für einige Tage besetzt. Die beiden legten aber nur eine kurze Rast ein

Zwei Nilgänse machen Rast in Gaarz



So wurde Gaarz wieder Storchendorf: 

Meister Adebar bezieht in Gaarz gefährliches Quartier          von Torsten Gottschalk  erstellt am 03.Mai.2010 | 08:31 Uhr

Die Gaarzer Störche fühlen sich pudelwohl auf dem für sie gefährlichen Strommast mit den unisolierten Leitungen. 

Gaarz | Aufregung in Gaarz (Amt Lenzen-Elbtalaue): Mit schwerer Technik rücken Monteure eines Perleberger Elektrobauunternehmens an und errichten einen Mast mit Nisthilfe für den Weißstorch. Eigentlich nichts Ungewöhnliches möchte man meinen. Für die Gaarzer schon, denn seit einigen Tagen hat man ein Storchpärchen im Ort zu Gast. "1982 hat hier das letzte Mal ein Storch gebrütet. Seitdem blieben hier die Vögel weg", erzählt Naturwächterin Marion Schlede.

Einen stürmischen Tag im April nutzten die beiden Vögel, um sich in dem kleinen Elbdörfchen unweit der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern niederzulassen. Allerdings suchten sich die Adebare ausgerechnet einen Elektromast mit unisolierten, stromführenden Leitungen auf einer Wiese in der Dorfmitte als künftiges Domizil aus. Dass dies nicht ungefährlich für Meister Langbein und die elektrische Anlage ist, erkannte auch Anwohnerin Annelene Pieschel, die sofort die Wemag informierte. Umgehend rückten Monteure im Auftrag des Energieversorgers an, beseitigten den Nestbauversuch und brachten stabförmige Abweiser, der die Störche an der Landung und damit Fortsetzung der Bauversuche hindern sollte, auf dem E-Mast an. "Eigentlich gehen sie dann auch nicht mehr darauf", weiß Marion Schlede zu berichten. Doch das Storchenpaar ließ sich nicht beeindrucken. Kaum waren die Monteure wieder abgerückt, begann es erneut, nun noch intensiver mit dem Nestbau. Während das Weibchen mittlerweile mit dem Brüten anfing, holte Vater Storch weiter emsig Material heran. "Nach dem Naturschutzgesetz darf der Horst nun nicht mehr heruntergenommen werden. Das wird erst im Herbst passieren", so Marion Schlede. Was also tun?

"Die Telefone standen nicht still", erinnert sich Marcus Pankow von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Zusammen mit dem sich sehr kooperativ zeigenden Energieversorger, wie Pankow klarstellte, wurde schließlich eine Lösung gefunden. Ein Ersatznest in ungefährlicherer Lage sollte errichtet werden. "Die Eigentümerin des Grundstückes hat ihre Einwilligung aber noch vor der Unterschrift zurückgezogen", erklärt Marcus Pankow ein weiteres Hindernis. Unkompliziert bot Familie Pieschel, die ihr Grundstück wenige Meter neben dem betroffenen Mast hat, ihre Hilfe an und stellte ihr Grundstück für den neuen Mast zur Verfügung. "Wir haben uns gefreut, dass schließlich alles so unkompliziert abgelaufen ist", meint Alfred Pieschel, der nun hofft, dass der Ersatzmast mit Horstunterlage und ersten eingeflochtenen Knüppeln und Stöcken als Grundgerüst im kommenden Jahr von den Gaarzer Störchen angenommen wird. Hoffnung besteht aber schon jetzt: Im Umland wurde ein weiteres Weißstorchpärchen gesichtet.

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